lokale digitale Musiksammlung
Mitschneiden von Spotify mit Audials: Die eigene MP3-Sammlung
Ich habe mir wieder eine recht gepflegte bzw. gut sortierte MP3-Sammlung aufgebaut. Aber wie kommt man heute an derlei digitale Daten? Ich schneide sie einfach (fast) automatisiert via meinem kostenlosen Spotify-Account mit dem Programm Audials mit.
Vor 25 Jahren baute ich mir meine erste digitale Musiksammlung auf: Seinerzeit nutzte ich als Software die obligatorischen Hassobjekte der Musikindustrie – am liebsten »Audiogalaxy«. Denn dort gab es insbesondere viele Alben aus den eher radiountauglichen bzw. nichtkommerziellen Musikbereichen. Zuvor wurde »Napster« populär. Später kamen dann noch »Kazaa«, »eMule« und wie sie nicht alle hießen. Das ist schon lange her.
Wie auch immer: Irgendwann kam eine Vinylsammlung, die wieder verschwand, weil das selbe über die Jahre auch mit meinem Interesse für Musik geschah. Die alten MP3s sind lange gelöscht. Mittlerweile packte mich doch wieder die Lust am Musikhören spezifischer Alben.
Ich mache dies jetzt anders:
Von Spotify aufnehmen
Wie als Jugendlicher damals drücke ich jetzt immer den Aufnahmeknopf am Kassettenrecorder – Ich meine bei Spotify:

Man beachte das kleine Fenster oben rechts. Dieses stammt von dem zusätzlichen Programm »Audials« und hiermit ist ein Aufnehmen der gerade abgespielten Musik möglich – und zwar in mehrfacher Geschwindigkeit, während Werbung übersprungen wird.
Mit Audials mitschneiden
Man benötigt also noch ein zusätzliches Programm, um die Musik von Spotify bei einem kostenlosen Account mitschneiden zu können.. Davon gibt es offenbar mehrere. Ich nutze, wie schon erwähnt, Audials. Audials gibt es in verschiedenen Versionen. Das einfache „Audials Music“ reicht aus. Das Programm ist jedoch nicht kostenlos.
➜ Tipp: Man kann bei einem externen Software-Händler auch eine Version vom Vorjahr kaufen bzw. eine ältere Version. Ich hatte dies getan (bei „Blitzhandel24“) und kam so äußerst günstig an solch eine Lizenz. Diese wiederum lässt sich später innerhalb des Programms ebenfalls vergünstigt auf eine aktuelle Version hochstufen.
Aufnahme in hoher Geschwindigkeit
Eine Besonderheit stellt das Aufnehmen in hoher Geschwindigkeit dar: Man muss nicht ein gesamtes Album abwarten. Audials bewirkt, dass die Songs in Spotify deutlich schneller abgespielt werden. Ein Album ist in ungefähr 10 Minuten aufgenommen, wenn man eine fünffache Geschwindigkeit nutzt.
Werbung überspringen
Werbeeinblendungen werden während des Mitschneidens erkannt bzw. übersprungen. Das klappt aber nicht immer problemlos, s. u.
MP3s werden nicht korrekt getaggt
›Tags‹ sind kleine Text- und Bildinformationen, welche man in eine MP3 schreiben kann. Durch diese Informationen können sie dann innerhalb einer digitalen Sammlung gescheit in einer entsprechenden Software geordnet- bzw. präsentiert werden:

Ja, das ist richtig – Ich nutze weiterhin meine uralte Winamp-Version. Warum auch nicht?
Die fertig aufgenommenen MP3s von Audials besitzen meist Tags. Aber diese sind nicht einheitlich bzw. fehlen teilweise. Ich nutze daher im Anschluss noch ein zweites Programm zum taggen:

Mit diesem kleinen, feinen Programm (Mp3tag) kann man – nach etwas Übung – sehr zügig fehlende Tags ergänzen. Es kann noch etwas anderes: Man kann dann auch die Dateinamen einheitlich ändern bzw. mit den Titelnummern (aus den Tags) versehen. Denn leider lässt Audials bei den von Spotify aufgenommenen Dateien häufig die Titelnummern (Track-Nummern) der Songs weg.
Werbung wird nicht immer korrekt erkannt
Bei den meisten Songs, die von Spotify „herunter geladen“ werden, wird die Werbung entfernt. Denn bei einem kostenlosen Spotify-Account gibt es ja ständig Werbung zwischen den Songs.
Das Erkennen erfolgt aber nicht immer korrekt: Manchmal hängt noch ein Schnipsel Werbung hinten an einem Song. Dies schneide ich mit diesem kleinen Programm weg:

Das heißt ›mp3DirectCut‹ und der Titel verrät bereits das Besondere: Die edierte MP3 wird nicht erneut komprimiert. Die Änderung (das Wegschneiden) kann einfach „roh“ übernommen werden. Daher erfolgt das Abspeichern genau so schnell, als würde man einen Absatz aus einer Textdatei entfernen und diese erneut speichern.
Ich bin zufrieden und die Sache ist ja auch nicht illegal
Innerhalb einiger Monate habe ich mir auf diese Weise wieder eine gut sortierte MP3-Aben-Sammlung erstellt. Die Aufnahmequalität ist OK. Einem geschenkten Gaul … Wenn man die beiden hier vorgestellten Zusatz-Tools aus dem Handgelenk heraus beherrscht, nervt eine nachträgliche Bearbeitung auch nicht. Aber so eine muss manchmal eben sein. Audials schafft die automatische Trennung der Songs von Spotify bzw. das Herausschneiden von Werbung nicht immer korrekt. Außerdem sind die MP3s meinem Anspruch nach nicht ordentlich getaggt bzw. nicht korrekt (oder gar nicht) benannt.
Meinem Wissen nach ist das Mitschneiden von solchen Streams für private Zwecke nicht verboten. Im Grunde mache ich das Gleiche wie als Jugendlicher: Mit dem Kassettenrecorder vom Radio aufnehmen.
Streaming – Bis die Server glühen
Offenbar „streamen“ die meisten Menschen heute ihre Musik, wenn sie Alben hören, die sich nicht auf einem physischen Datenträger befinden. Das heißt: Jeder Song wird jedes Mal erneut herunter geladen, wenn man ihn erneut hört. Dieses Prinzip gefällt mir gar nicht. Ich möchte beim Musikhören nicht von einer Internetverbindung abhängig sein und ich möchte auch nicht, dass ein Nutzerprofil von mir erstellt wird. Vom massiven Stromverbrauch seitens der Serverfarmen wollen wir erst gar nicht reden.

